28/03/2012 Boney M. Lämmerspiel (Weltpremiere)
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28/03/2012 Boney M. Lämmerspiel (Weltpremiere)
Мировая премьера документального фильма о супергруппе Boney M. состоится 28 марта во Франкфурте
международный кинофестиваль LICHTER FILMFEST
официальный сайт: www.lichter-filmfest.de
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Presse
Weltpremiere einer Dokumentation über die Discostars beim Lichter Filmfest
Von Detlef Kinsler
Wer kennt sie nicht, die Hits von Boney M.? , "Daddy Cool", "Ma Baker", "Rivers Of Babylon" oder "Rasputin". Sie alle sind hier in der Region entstanden, die ersten im Europasound Studio in Offenbach, die späteren im Far Studio in Rosbach vor der Höhe. Davon ahnten die Schulfreunde Christian Lang und Eddy Jacobs nichts. Schon im Kindergarten kursierten Kassetten mit der Musik. Die schillernden Kostüme und karibischen Rhythmen faszinierten die Jungs.
So etwas Gutes musste nach ihrem Gusto direkt aus der Nachbarschaft stammen. So machte ein Gerücht die Runde; Boney M. kommen aus Lämmerspiel. Auch wenn das so gar nicht zum Image der Disco-Stars zu passen schien. Erst Jahrzehnte später, 2004, begannen Lang und Jacobs mit den Recherchen. "Dazwischen lag ja unsere Ausbildung, wir haben studiert und wussten dann erst, dass wir Filme machen wollten", erklärt Lang.
Und da traten Boney M. wieder auf den Plan. Denn deren Geschichte – so viel war für sie sicher – musste Referenz erwiesen werden. Auf den wieder neu erstandenen Alben ließen sich von den CD-Hüllen nur wenig Informationen ablesen. Klar, Frank Farian war der Produzent und Kopf von Boney M., das wusste man. Als Toningenieur war Fred Schreier angegeben. Der hatte sein Domizil in der Rathausgasse in Bieber. Von da erstreckte sich die Spurensuche erst einmal Richtung Osten bis an die Grenze zum Rodgau. Denn bevor drei Jahre später die Hessische Filmförderung und die hr-Filmförderung Mittel für die Dokumentation bereitstellten, erlaubte das Budget der Macher zunächst keine Ausflüge in die große weite Welt der Popmusik.
So forschte man zunächst nach Zeitzeugen vor Ort, fand über dem Restaurant Krone in Hausen den Saal, in dem sich Boney M. 1976/77 für die Proben zu ihrer Tournee einquartiert hatten, schaute im Landhaus Hotel Waitz in Mühlheim vorbei, wo sie wohnten, erfuhr, dass in der Pizzeria Nello in Bieber eine Pizza Boney M. (mit Thunfisch und Zwiebeln) in die Karte aufgenommen wurde und traf Familie Jäger, die auf ihrer Tankstelle in der Nähe von Lämmerspiel den Bugatti von Sängerin Maizie Williams warteten. Aber natürlich bemühten sich Lang und Jacobs auch um Kontaktaufnahme zu Marcia Barrett, Liz Mitchell und Bobby Farrell. "Dem haben wir drei Jahre lang hinterher telefoniert, alle sagten, das ist ein schwieriger Mensch, den kriegt ihr nie zum Gespräch", erinnert sich Jacobs. Dann klappte es doch unverhofft nach einer Après Ski-Party in Neuss. Ein Glücksfall für die Filmleute. "Denn wir wollten wissen wie lebt er heute, wie fühlt er sich jetzt mit 60, kommt mit seiner Rolle als Tänzer zurecht?". Sogar Frank Farian, der weltweit erfolgreichste deutsche Produzent, gab dem Projekt nicht nur seinen Segen, sondern empfing – ständig zwischen Ibiza, Miami und London am Pendeln – das Drehteam in Rosbach.
"Wir haben ihn als sehr bodenständigen Menschen, als Perfektionisten mit einem supermusikalischen Gespür, immer am Puls der Zeit, empfunden", schwärmt Lang über den lässigen Umgang mit Farian. Von Glamour kaum eine Spur. Vom Mythos auch nur bedingt. "Sie sind für uns aber menschlich geworden und wir wollten auch ihre Schicksale zeigen, wie sie sich früher, jung und hungrig, auf ein Abenteuer eingelassen haben und heute, 30, 35 Jahre später, damit leben, ob es sie glücklich gemacht hat und auf was für ein Leben sie zurück schauen können."
Heute hat "Boney M. aus Lämmerspiel" Weltpremiere beim Lichter Filmfest in Frankfurt und wird um 20 Uhr im Cinestar Metropolis aufgeführt.
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Lichter Filmfest: Boney M. in Lämmerspiel
Eddy Jacobs und Christian Lang sind große Boney M.-Fans. Ihre Liebe zu den Hitlieferanten entstand schon in ihrer frühsten Kindheit - und zwar im Hort. Denn draußen im Offenbacher Land gab es dort bereits Musikkassetten jeglicher Couleur. Die schillernden Kostüme und karibischen Rhythmen faszinierten die Jugendfreunde. So was Tolles, das musste aus der Nachbarschaft kommen. Und so entstand das Gerücht: Boney M. sind aus Lämmerspiel. Das war Ende der Siebziger, aber erst 2004 machten sich Lang und Jacobs mit der Kamera auf Recherche. Ihre 90-minütige Dokumentation "Boney M. aus Lämmerspiel" entstand. Denn aus 100 Stunden Film kristallisierte sich heraus: Kindermund tut Wahrheit kund. Boney M. produzierten tatsächlich ihre Platten in Offenbach-Bieber, wohnten in Mühlheim-Lämmerspiel, probten in Hausen. Im Film treffen Zeitzeugen auf die Musiker. Und auch Top-Produzent Frank Farian kommt zu Wort. An diesem Mittwoch feiert die Dokumentation der Frankfurter Filmemacher Weltpremiere beim Lichter Filmfest. "Wir waren immer Fans des Festivals, das breite Programmangebot ist richtig gut und die Macher sympathisch. Da finden wir uns wieder", so die beiden Regisseure, die anwesend sein werden. Los geht's um 20 Uhr im Metropolis 12. Infos unter www.lichter-filmfest.de
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Boney M. und das Gerücht im Kinderhort
Obertshausen - Kindermund tut Wahrheit kund. Nur das war Christian Lang aus Lämmerspiel und Eddy Jacobs aus Heusenstamm Ende der Siebziger Jahre nicht bewusst. Ein Gerücht machte schon im Hort die Runde.
Von Detlef Kinsler
© Sony BMG/Didi Zil
Bobby Farrell, Maizie Williams, Marcia Barrett und Liz Mitchell bildeten ab 1975 Frank Farians Popgruppe, die in Offenbach ihre Alben aufnahm.
Boney M. sind aus Lämmerspiel!“ Erste Kassetten kursierten bereits im Kindergarten. „Wir hatten immer dieses Bild mit schillernden Kostümen und karibischen Rhythmen vor Augen“, formuliert Lang die frühe Faszination für die Popstars. „Aber das ging mit dem Spruch so gar nicht zusammen.“ Nur das störte damals nicht weiter. Schließlich wünscht man sich das Christkind oder den Osterhasen auch in die Nachbarschaft. „Und wo sie wirklich lebten, konnte uns damals auch keiner sagen.“
Die erste große musikalische Liebe der heute 38-Jährigen geriet dann ein wenig in Vergessenheit. Erst 2004 griffen die Schulfreunde, deren Wege sich erstmals in der Oberstufe der Obertshausener Georg-Kerschensteiner-Schule gekreuzt hatten, das Thema wieder auf. „Dazwischen lag ja unsere Ausbildung, wir haben studiert und wussten dann erst, dass wir Filme machen wollten“, erklärt Lang, der heute beim ZDF in Mainz arbeitet und zusammen mit dem in Frankfurt arbeitenden Eddy Jacobs nebenberuflich eine Produktionsfirma betreibt, die bereits einige Kurzfilme und Image-Videos verantwortete.
Herz schlägt für Dokumentarfilme
Hilfreich waren dabei ihre vielfältigen Erfahrungen, die sie als Kameraassistenten und bei verschiedenen Praktika sammeln konnten. Die Filmemacher hoffen zwar auch auf Regie- und Drehbuch-Aufträge für Spielfilme, eines aber stellt Christian Lang klar: „Unser Herz schlägt für den Dokumentarfilm.“ Und da traten Boney M. auf den Plan. Denn deren Geschichte musste dokumentiert werden. Also kauften sie die alten Platten noch mal, suchten nach Hinweisen auf den CDs, fanden da nur den Namen des Produzenten Frank Farian und von Toningenieur Fred Schreier. „Der betrieb damals das Europasound Studio in der Rathausgasse in Offenbach-Bieber. Und da wurde die Musik anfangs auch produziert“, erfuhren sie.
Da Lang und Jacobs erst drei Jahre später Mittel aus der Hessischen Filmförderung und der hr-Filmförderung bekamen, recherchierten sie erst mal in der Region, suchten nach Zeitzeugen und stießen auf überraschende Erkenntnisse. In der Pizzeria Nello unweit des Studios gab es beispielsweise eine Pizza Boney M. mit Thunfisch und Zwiebeln, ganz nach dem Geschmack der Künstler. Obendrauf – was die Gastronomen im Interview wohl nicht erzählten – vier schwarze Oliven. Politisch vielleicht nicht ganz korrekt, aber durchaus als Ehrerbietung gemeint, „Sie hatten einen Proberaum in der ,Krone’ in Hausen, wo sie sich vor ihren Tourneen 1976/1977 für ein paar Monate einquartiert hatten, wohnten länger im Landhaus Hotel Waitz in Mühlheim, und Sängerin Maizie hatte in der Sudentenstraße auch mal eine Wohnung“, erzählt Lang, der auch auf die Familie Jäger traf. „Sie haben den Bugatti von Maizie gewartet.“
Bobby hatte immer noch viel Power
Und auf der Tankstelle zwischen Lämmerspiel und Hausen gab es ein großes Wiedersehen mit Maizie Williams. Zur Überraschung der Filmemacher liefen ihre Bemühungen, die Subjekte ihrer Begierde vor die Kamera zu locken, nicht ins Leere. Sie sprachen auch die anderen Sängerinnen, Marcia Barrett und Liz Mitchell. „Nur Bobby Farrell haben wir drei Jahre lang hinterher telefoniert, denn wir wollten wissen wie lebt er heute, wie fühlt er sich jetzt mit 60?“, formuliert Jacobs einen wichtigen Wunsch während des Drehs.
„Bobby galt ja immer als schwieriger Mensch, alle sagten, den kriegt ihr nie zum Gespräch.“ Dann kam es unerwartet doch dazu. Nach einer Après-Ski-Party in Neuss, wo er mit Bobby Farrell’s Boney M.-Show auftrat. „Wir waren sehr erstaunt, wie viel Power Bobby noch in seine Show legen konnte und erlebten ihn alles andere als bitter was seine Rolle als Tänzer von Boney M. betraf.“ Ende 2010 starb Farrell 61-jährig.
Sogar Frank Farian, der Erfinder von Boney M., der mit Hits wie „Daddy Cool“, „Ma Baker“, „Rivers Of Babylon“ und „Rasputin“ zum weltweit erfolgreichsten deutschen Produzenten avancierte, gab nicht nur seinen Segen zum Projekt, sondern stand – obwohl mitten in der Arbeit an seinem Lebenstraum, dem Musical mit den Hits seiner langen Karriere – Rede und Antwort. Natürlich trafen sie ihn aus Budgetgründen nicht auf Ibiza oder gar in Miami, sondern in seinem Studio im hessischen Rosbach. „Wir haben ihn als sehr bodenständigen Menschen, als Perfektionisten mit einem supermusikalischen Gespür, immer am Puls der Zeit, empfunden“, schwärmt Lang über den lässigen Umgang mit dem Starproduzenten.
© KinslerEddy Jacobs und Christian Lang freuen sich
auf die Premiere bei den Lichter-Filmtagen-
Stars werden menschlich
Hat sich der Mythos Boney M. durch 100 Stunden Filmmaterial und die intensive Auseinandersetzung mit den Helden der Kindheit verstärkt oder eher eine Entmystifizierung bewirkt? „Am Ende bleibt auf alle Fälle die Musik“, findet Jacobs. „Allein im Schnitt haben wir die Musik 100.000 Mal gehört. Und das hat immer wieder Spaß gemacht.“ Man sagt ja immer, man solle die Stars der Jugend besser nicht treffen, um sich sein Traumbild zu erhalten. Aber Lang hält dagegen: „Sie sind für uns menschlich geworden. Das wollten wir auch zeigen, und ihre Schicksale, wie sie sich früher, jung und hungrig, auf ein Abenteuer eingelassen haben und heute, 30, 35 Jahre später, damit leben, ob es sie glücklich gemacht hat und auf was für ein Leben sie zurück schauen können.“
Heute hat der Dokumentarfilm „Boney M. aus Lämmerspiel“ Weltpremiere beim Lichter Filmfestival in Frankfurt und wird um 20 Uhr im Metropolis aufgeführt. Im Anschluss gibt es eine Party: Natürlich mit der Musik von Boney M.
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